Am Anfang stand das Pferd

Tatkraft, Findigkeit und Optimismus waren und sind der Familie Rosner damals wie heute nicht fremd. Schon der Vater von Franz Rosner beförderte seinerzeit mit einem Pferdefuhrwerk Kies aus der Neiße und Holz aus den umliegenden Waldungen der schlesischen Stadt Neisse.

Das Pferd behauptete auch dann noch seinen Platz, als Franz Rosner nach seiner Ausbildung zum Autoschlosser bei NAG in Berlin in die Heimat zurückkehrte, sich einen ersten LKW mietete und 1925 die Spedition gründete.

In der damaligen Beamtenstadt Neisse ergaben sich, wie es der Status dieses Standes so will, häufige Versetzungen und damit notwendige Umzüge. Franz Rosner erkannte die Chance und spezialisierte sich auf Möbelspedition, die er zunächst auch weiterhin mit Pferd und Wagen betrieb.

Dem Pferd hielt er selbst dann noch die Treue, als dessen Arbeit durch den LKW abgelöst wurde. 

Stunde Null

Im Frühjahr 1946 aus Schlesien vertrieben, hatte für Franz Rosners mittlerweile 6köpfige Familie die Stunde Null geschlagen. Alles musste zurückgelassen werden, die Flucht endete nach mehreren Zwischenstationen schließlich in Oelde. Hier kam die Familie auf einem Bauernhof unter und bewohnte dort fortan 2 Zimmer.

Kaum hatte Franz Rosner mit dem Mut und dem Optimismus des unverzagten Unternehmers den Neubeginn seiner in Neisse verlorenen Spedition begründet, da widerfuhr ihm ein arges Missgeschick: Mit dem Bargeld, das die Familie bei ihrer Vertreibung aus der Heimat, versteckt in Federbetten, in den Westen mitbrachte, hatte er sich einen ersten Gebraucht-LKW zugelegt. Nach dem auch seinerzeit schon notwendigen Behördengang bei der Zulassungsstelle Beckum war sein LKW bei der Rückkehr nach Oelde allerdings verschwunden. Er wurde gestohlen und nie wieder gefunden.

Franz Rosner aber resignierte nicht und kaufte sich nach der Neuausfertigung des Bezugsscheins einen neuen LKW. 

Expansion

Über Generationen hinweg

1962 errichteten Franz und Ludwig Rosner auf dem neu erworbenen 3.000 m²-Grundstück Zum Sundern in Oelde ein größeres Wohngebäude, eine Lagerhalle mit Lkw-Werkstatt und ein Büro. 10 eigene LKW zählte man zur Fahrzeugflotte. Den Kohlenhandel hatte man mittlerweile eingestellt, man betätigte sich vorrangig im Bereich der Möbellogistik.

Phönix aus der Asche

Am Abend des 10. Novembers 1979 schrillten in Oelde die Brandsirenen, die Möbellagerhalle auf dem Rosner-Betriebsgelände stand in hellen Flammen. Die Feuerwehr konnte die auf dem Firmengelände abgestellten LKW und Anhänger rechtzeitig in Sicherheit bringen, Firmengebäude und Büro waren aber verloren. Der Schaden, verursacht durch Brandstiftung, belief sich auf mehrere Millionen DM.

Wiederum ließ sich die Firmenleitung durch diesen schweren Rückschlag nicht entmutigen, die bereits seit längerem geplante Erweiterung und damit verbundene Umsiedlung des Unternehmens in das neue Gewerbegebiet Am Landhagen wurde vorangetrieben.

Bereits Ende 1981 verfügte die Firma über 35 eigene LKW, 50 Anhänger und 120 Wechselbrücken. Nach dem Verkauf des Betriebsgeländes „Zum Sundern“ betrug die Fläche des neuen Areals „Am Landhagen“ nun 32.000 m². 

Familien­unter­nehmen

Vater Ludwig Rosner und Sohn Franz-Peter waren künftig die Geschäftsführer der neuen Rosner Gmbh & Co. KG. Ludwig Rosner schied mit Wirkung vom 01. Januar 1996 als Gesellschafter aus und übertrug gleichzeitig die gesamte Firmengruppe seinem Sohn. Genau wie einst Vater und Großvater hatte auch er sein Gewerbe von der Pike auf gelernt, saß bereits während seiner Ausbildung zum Speditionskaufmann „auf dem Bock“. Zum Zeitpunkt des Übergangs der vollen Firmenverantwortung umfasste die Rosner-Flotte 300 LKW und Anhänger, dazu kamen 1.500 Wechselbrücken. Das Gesamtunternehmen zählte 450 Mitarbeiter.

Seit Beginn des 21. Jahrhunderts arbeitet auch die 4. Generation im Betrieb. Die Verantwortung der beiden Bereiche Spedition und Werkstatt haben sich Michael und Markus, Söhne von Franz-Peter Rosner, aufgeteilt. Und auch die 5. Generation prägt schon den Alltag in Oelde, die Familien von Michael und Markus Rosner wohnen mit jeweils 2 Kindern direkt am Firmengelände.